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Das Mozartstraßen-Fest in Oberursel


Von 1986 bis 2010 veranstalteten die Bewohner der Mozartstraße in Oberursel alljährlich am ersten oder letzten Samstag der Sommerferien das Mozartstraßen-Fest. Die Veranstaltung diente der Geselligkeit der Anwohner und ihrer Freunde. Die Erträge kamen seit Anbeginn dem Wohnhilfswerk für behinderte Menschen e.V., Oberursel, zugute.

Das Fest entstand, weil sich die Anwohner der Mozartstraße in Oberursel zwar höflich grüßten, aber wenig voneinander wussten. Deshalb taten sich zehn junge Familien zusammen, um am letzten Wochenende der Sommerferien, am 9. August 1986, ein Straßenfest für die Bewohner und Umgebung zu veranstalten. Im Mittelpunkt standen Spiele aller Art für die Kinder und gemütliches Beisammensein für die Erwachsenen.

Robert Brusell

Die Gäste kamen aus der weiteren Umgebung, jedes Mal je nach Wetter zwischen 400 und 500. Da 1986 gerade die Kirschen reif waren, wurde als origineller Wettbewerb das Kirschkern-Weitspucken eingeführt. Das 1.Fest war ein solcher Erfolg, dass es jedes Jahr danach wiederholt wurde, bis zur letzten Veranstaltung 2010 25 mal. Das Programm wurde von den Anwohnern und deren Freunden selbst gestaltet. So gab es auch reichlich Kaffee, Kuchen, Gegrilltes und Getränke preiswert zu erwerben. Ein musikalisches Rahmenprogramm mit unterschiedlichsten Künstlern sorgte bis in den Abend für gute Unterhaltung. Ein Musiker war 17 Jahre mit von der Partie: der englische Gitarrist und Sänger Robert Brusell (oben). Er ließ mit seinen Akustikgitarren, seiner wunderbaren Stimme und der Mundharmonika die Musik der 60er und 70er aufleben. Mit dabei waren seine Freunde Lars Eichstaedt, Frederik Aarnoutse und Lars Eichstaedt.

Von Anbeginn war der Oberurseler Steuerberater Karlheinz Lobrecht, ein früherer Anwohner, mit seiner Drehorgel dabei und sammelte für die SOS-Kinderdörfer.

Seit Beginn kam der Überschuss des Fests einem einzigen guten Zweck zugute, nämlich dem Oberurseler Wohnhilfswerk für behinderte Menschen e.V., dessen Gründer, der bekannte Oberurseler Arzt Dr. Norbert Dickopf, Hausarzt einer der mitwirkenden Familien war. An diesen Verein, der an mehreren Behinderteneinrichtungen beteiligt ist, sind umgerechnet rund 12.000 Euro geflossen. Am Fest nahmen häufig behinderte Menschen aus dem Oberurseler Alfred-Delp-Haus teil, das vom Wohnhilfswerk initiiert wurde.

In den 24 Jahren des Straßenfests wurden Kinder und Enkel groß, die später selbst zu den Organisatoren und Musikanten gehörten. Das 25. und vorläufig letzte Mozartstraßenfest 2010 fand am 14. August 2010 statt. Das Mozartstraßen-Fest war das langlebigste öffentliche Straßenfest weit und breit. Die meisten Straßenfeste gehen nach wenigen Jahren ein, weil die Organisatoren umziehen, altern oder das Interesse verlieren. Aus anderen Straßenfesten wurden dauerhafte öffentliche, manchmal kommerzielle Veranstaltungen. Oberursels Mozartstraßenfest blieb wie es war. Es wurde fast jedes Mal von der Oberurseler Brunnenkönigin und dem Brunnenmeister besucht. Der Rekord beim Kirschkernweitspucken wurde 1998 mit 17 Meter aufgestellt. Zum Mozartstraßenfest gehörte stets auch eine Tombola, deren Preise alle von Anwohnern gestiftet wurden.

Das Fest wurde organisiert von den Familien Blumenstein, Dienst, Dunemann, Eichstaedt, Euring, Hett, Landua, Müllerleile, Prase, Suchomel, Wiesner und Windecker.

Eichstaedt BrusellfFederik ArnoutseRainer Hoffmann und Robert Brusell

Beliebte Interpreten beim Mozartstraßen-Fest: Lars Eichstaedt mit Robert Brusell, Frederik Aaarnoutse, auch dabei Rainer Hoffmann, hier mit Robert Brusell.

HR_Mozartstrassenfest_Oberursel
HR4 Rhein-Main 3 Fragen - 3 Antworten am 4. August 2010